Die Weinlese 2025 startete zunächst langsam mit einigen kleineren Partien unserer Premium- Burgunder und etwas Sektgrundwein und Muscaris. Kurz darauf ging es jedoch bereits in die Vollen. Alles schien gleichzeitig reif zu sein und unser Keller- und Ernteteam bestehend aus Axel, Liane, Lukas und unserem Saisonarbeiter Tinu standen gute drei Wochen nicht mehr still.

Die erste Lesewoche war von moderaten Temperaturen und viel Sonnensein geprägt. Kühle Nächte trugen zu einer optimalen Reifeentwicklung bei und wir konnten uns über top gesunde Trauben mit einem ausgewogenen Säure-Süße-Verhältnis und einer intensiven/ reifen Aromatik erfreuen. Wir mussten dennoch weiter dran bleiben, da durch die ausbleibenden Regenfälle die Konzentration der Trauben immer weiter zunahm und die Zuckergehalte in die Höhe schossen. Lange Tage und kurze Nächte waren die Regel, zudem zum Wochendende Regen gemeldet wurde. So schafften wir es vor diesem einen Großteil unserer Burgunder zu ernten. Nach den Regenfällen blieb uns keine Verschnaufpause, da wir sofort mit den Rieslingen weitermachen mussten und der nächste Regen nicht auf sich warten ließ. Dazu stiegen die Temperaturen bis auf über die 30 Grad Marke und so kam es, dass wir unseren Riesling Lagenwein bei absolutem Tshirt- Wetter ernteten. Kurz vor den einsetztenden, teils heftigen Regenfällen konnten wir fast alle Trauben nach Hause holen. Am Ende der Lesewoche drei waren wir fast durch. Nur noch eine kleine Menge Silvaner und Weißburgunder war noch zu ernten, bevor Mittwochs heftige Gewitter unsere Region trafen. Glücklicherweise konnten wir dank einer letzten Kraftanstrengung unseres Teams alle Trauben rechtzeitig nach Hause bringen.

Es war einer der kürzsten und intensivsten Herbste seit langem (03. bis 23. September). Die durchweg hohe Reife und die drohenden Regengüsse zwangen uns zu einem strammen Erntetempo und einigen (fast) schlaflosen Nächten. Doch die viele Arbeit hat sich gelohnt. Die jungen Weine präsentieren ich voller Spannung, intensiven Fruchtaromen und einer moderaten Säurestruktur. Gerade die noch frisch vergorenen Rotweine haben es uns besonders angetan. Sie präsentieren sich mit einer intensiven Farbe, zupackenden und reifem Gerbstoff und einer Kombination aus Kraft und Stoffigkeit.
Mittlerweile sind alle Rotweine gekeltert, viele Weißweine haben ihre Gärung bereits beendet. Nun gilt es die Jungweine zu beobachten. Ein erstes Fazit: man darf sich auf einen kleinen aber feinen Jahrgang freuen. Besonders haben es uns die Grauburgunder und Chardonnay im weißen Bereich angetan. Bei den Rotweinen bestechen vor allem Spätburgunder und Merlot mit toller Komplexität. Man darf gespannt sein, was da noch kommt!